HOSPIZ Aufenthalt… das eine - AMBULANTE hospizliche Betreuung… das andere

HOSPIZ ist abgleitet von „Hospitium“ (lateinisch) und bedeutet „Herberge/ gastliches Haus“.
Hospize, in denen Menschen gepflegt und bis zu ihrem Tod versorgt wurden, gab es schon bei den Griechen und Römern. Bei den Christen zählte die Sorge für Kranke und Sterbende im frühen Mittelalter zu den Werken der Barmherzigkeit. Entlang der Pilgerrouten entstanden zahlreiche Hospize.
Das erste Hospiz der Neuzeit wurde 1967 in London eröffnet.
Ein entsprechendes erstes deutsches Hospiz wurde 1986 in Aachen gegründet.
Ein Hospiz ist eine SPEZIALISIERTE EINRICHTUNG für die letzte Lebensphase, die eine ganzheitliche Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen in einer wohnlichen Atmosphäre bietet.

Ich besuche ein Hospiz: Farbenfrohe Bilder empfangen mich im Flur. Eine Kerze brennt. Hinter einer Tür erschallt fröhliches Lachen. Ein Mann mit tränengefüllten Augen begegnet mir. Im Gemeinschaftsraum unterhalten sich zwei Frauen bei Kaffee und Kuchen. In der hinte-ren Flurecke erklingt leise Panflötenmu-sik…Das pralle Leben!
Menschen, die unheilbar krank sind und die zu Hause nicht mehr versorgt werden können, dürfen sich hier geborgen fühlen. Sie werden als Gäste aufgenommen. Ihre Bedürfnisse und ihre Selbstbestimmtheit stehen im Mittelpunkt.
Die Hospizgäste erfahren – unabhängig von Status, Herkunft und Religionszugehörigkeit - bis zum letzten Atemzug liebevolle, professionelle Pflege und wertschätzende Fürsorge.
Die Aufnahme in ein Hospiz kann nur auf spezielle ärztliche Verordnung erfolgen.
Die für den Hospizaufenthalt entstehenden Kosten tragen die Krankenkassen zu 95 %.
5% hat der Gast zu zahlen.
Zwei Hospize (von bundesweit ca. 270) gibt es in unserer näheren Umgebung:
Hospiz Bad Münder, Deisterallee 59, 31848 Bad Münder, 05042 50444-0 ( 6 Plätze)
Hospiz Bad Pyrmont, Im Friedensthal 46, 31812 Bad Pyrmont, 05281. 914250 (12 Plätze).
Wie an Hand der Zahlen abzulesen ist, können stationäre Hospize in der Regel nur wenige Menschen betreuen.
Glücklicherweise gibt es daneben einen ambulanten Hospizdienst, der von HOSPIZVEREINEN organisiert wird.

Die ambulante Begleitung wird von einer hauptamtlichen Koordinationskraft und von qualifizierten Ehrenamtlichen übernommen. Das geschieht zu HAUSE, im PFLEGEHEIM oder im KRANKENHAUS. Auch hier geht es darum, dass die Betroffenen ein möglichst würdevolles, selbstbestimmtes Leben bis zum Ende führen können und die Familien in diesem Prozess unterstützt und entlastet werden.
HOSPIZ - Aufenthalt… das eine -

AMBULANTE hospizliche Betreuung…das andere
Auch hier stehen der Wille, die Wünsche und die Bedürfnisse der Betroffenen im Mittelpunkt.
Auch hier sind - wie im stationären Hospiz- spezialisierte Ärzte und Pflegekräfte eingebunden, um eine palliative Versorgung zu gewährleisten:
Unheilbar Kranke dürfen sich darauf verlassen, dass Symptome medizinisch behandelt, Schmerzen gelindert oder vielleicht sogar ganz von ihnen genommen werden können.
Alle an dem Begleitungsprozess Beteiligten haben zum Ziel, das Wohlbefinden des vom Leben Abschiednehmenden zu stabilisieren oder -wenn möglich- zu verbessern.
Psychosozialer Unterstützungsbedarf von Seiten eines ambulanten Hospiz -Dienstes kann für schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Zugehörige beim jeweiligen Hospizverein problemlos direkt angemeldet werden. Die von Hospizvereinen erbrachte Unterstützung ist für die Betroffenen kostenfrei. Einen Teil der Kosten tragen die Krankenkassen. Ein Großteil der Kosten muss mit Spenden abgedeckt werden.
Zwei Hospizvereine (von bundesweit ca. 1.500), welche hospizliche Begleitung anbieten, gibt es im Umkreis:
Hospizverein Hameln, Deisterallee 14a, 31785 Hameln, 05151/ 25908 (Entfernung: 7 km)
Hospizverein Rinteln, Mühlenstraße 16, 31737 Rinteln, 0178/ 1657501 (Entfernung: 22 km)

Camilla Dormagen     Oktober 2025