Konfirmandenfreizeit
Gemeinschaft war das Thema unserer zweiten Konferfahrt.
Für den Abschlussgottesdienst schrieben zwei Teamerinnen die folgende Geschichte. Sie beschreibt ziemlich genau, was gelungene Gemeinschaft in der Kirche in unseren Augen ausmacht. Darum möchten wir sie an dieser Stelle gerne mit Ihnen und Euch teilen:
Ein Tisch, an dem alle willkommen sind
Es war ein langer Tisch aus Holz. Man sah ihm an, dass schon viele Menschen an ihm gesessen hatten und viel an ihm erlebt wurde. Der Tisch stand in einem Raum, der immer offen war. Jeder durfte kommen. Manchmal war es laut, manchmal still.
An diesem Abend kam ein Junge. Er schaute durch die Tür und zögerte. Drinnen lachten Menschen. Manche redeten leise und andere saßen einfach nur da. Und dann sah er ihn: den leeren Platz. Gedeckt. Mit einem Teller, einem Becher, einem Stück Brot. „Für wen ist der?“ fragte er leise. „Der? Der ist für dich,“ sagte die Frau, die am Tisch stand. Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht eingeladen. Ich habe nichts mitgebracht. Ich kenne niemanden.“ Die Frau lächelte und sagte: „Dieser Tisch gehört keinem von uns und es ist immer Platz für einen mehr.“ „Aber ich verstehe das alles nicht,“ sagte der Junge. „Musst du auch nicht. Du darfst einfach da sein“, antwortete sie. Er setzte sich auf den leeren Stuhl. Die anderen schauten ihn nicht komisch an, niemand fragte ihn aus. Ihm wurde Brot gereicht. Dann kam der Becher mit dem roten Saft. Während er aß und trank, spürte er etwas. Er war Teil davon. Teil der Runde, Teil der Gemeinschaft. Am Ende stand er auf und er wusste, er war willkommen gewesen, so wie er war. Er drehte sich noch einmal um.
Der Platz, an dem er gesessen hatte, war wieder gedeckt. Ein neues Stück Brot lag da. Der Becher gefüllt. Bereit für den nächsten.
Von Ylvie Angerstein & Carlotta Kühne
Sommer - Sonntag - Segen
Sommerkirche 2025 im Wesertal:
Sommer – Sonntag – Segen
Sechs besondere Sonntage haben wir unter dem Motto „Sommer – Sonntag – Segen“ im Rahmen der Sommerkirche 2025 im Wesertal erlebt.
An jedem dieser Sonntage gab es zwei Gottesdienste: einen klassischen Gottesdienst in gewohnter Form in Hessisch Oldendorf oder Fischbeck – und daneben einen alternativen Gottesdienst in freier Form an ungewöhnlichen, teils überraschenden Orten in der Region.
Es ging auf die Schaumburg, zum Singgottesdienst nach Krückeberg, auf den Spielplatz bei Bessmann in Hess. Oldendorf, in eine Scheune nach Kohlenstädt, in den Stiftsgarten in Fischbeck (bzw. wegen Regens dann in die Stiftskirche) und am Ende noch ins Waldbad in Rohden.
So haben wir gemeinsam neues Terrain betreten – inhaltlich, räumlich und spirituell. Wir haben Gottesdienste gefeiert, die zum Mitdenken und Mitmachen einluden, mit neuen Formen experimentiert und dabei erlebt, wie lebendig und vielfältig Kirche sein kann.
Die Rückmeldungen waren ermutigend: Viele empfanden die Mischung aus Vertrautem und Neuem als bereichernd. Es war ein Sommer voller Begegnungen, Impulse und Segen – und es hat Lust auf mehr gemacht. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgefeiert, mitgedacht und mitgestaltet haben.
Wir freuen uns schon auf 2026!
Miriam Folkerts