Weltgebetstag — Rückblick

Weltgebetstag 2018 — Surinam „Gottes Schöpfung ist sehr gut"
Seit dem Weltgebetstag am 2. März wissen wir nun, wo das kleine Land Surinam liegt. Auch sonst haben wir sehr viel über das Land, Menschen, Geschichte und Gegenwart erfahren. Diese Mischung der verschiedenen Volksgruppen aus vier Kontinenten, die seit Jahrhunderten zusammenleben, bezeichnen sich als „Moksi", was so viel heißt wie „Mischmasch" . Moksi heißt aber auch „gemeinsam" also Hindus und Muslime, Christen. Diese bunte Vielfalt lebt friedlich miteinander. Von diesem Land ausgehend, haben wir am 2. März mit aller Welt auch bei uns in Fischbeck den Weltgebetstag (WGT) unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut" gefeiert.
Zur Vorbereitung dieses Gottesdienstes fuhren wir, Ingrid Klipsch, Patrizia Strunk und ich Anfang des Jahres zur WGT-Werkstatt nach Rinteln. Dort wurden uns von Frauen aus Surinam ausgearbeitete Vorschläge vermittelt. Danach begann unsere eigene Vorbereitung hier in Fischbeck. Mit dabei waren in diesem Jahr Gudrun Phillip, Gisela Grigat, Martina Grohowski, Anne Guckel und Ulrike Heinze.
Wir haben uns getroffen, die Rollen verteilt und geübt. Nicht zu vergessen: Herr Requardt, der uns wie immer bei den Liedern am Klavier begleitet hat. Besonders danken wir dem Chor Las Vocalitas, der die Gemeinde bei den Liedern unterstützt und ein Lied aus Surinam vorgetragen hat. Es war ein schöner und interessanter Gottesdienst.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es wieder ein Büffet mit leckeren Speisen aus Surinam. Das wurde wie immer gut angenommen. Wir freuen uns, wenn im nächsten Jahr noch mehr Menschen aus Fischbeck und Umgebung den Weg zum Weltgebetstagsgottesdienst finden.
Und wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, den nächsten Weltgebetstag mit vorzubereiten, melden Sie sich im Pfarrbüro.
                                                                                                Undine Nitschke

Gottes Schöpfung ist sehr gut!

Weltgebetstag 2018

Surinam, wo liegt das denn?
Das kleinste Land Südamerikas ist so selten in den Schlagzeilen, dass viele Menschen nicht einmal wissen, auf welchem Kontinent es sich befindet. Doch es lohnt sich, Surinam zu entdecken: Auf einer Fläche weniger als halb so groß wie Deutschland vereint das Land afrikanische und niederländische, kreolische und indische, chine- sische und javanische Einflüsse.
Der Weltgebetstag am 2. März 2018 bietet im Gemeindehaus um 18:30 Uhr Gelegenheit, Surinam und seine Bevölkerung näher kennenzulernen. „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ heißt die Liturgie surinamischer Christinnen, zu der Frauen in über 100 Ländern weltweit Gottesdienste vorbereiten.
Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche – alle sind herzlich eingeladen!
Surinam liegt im Nordosten Südamerikas, zwischen Guyana, Brasilien und Französisch - Guyana. Dank seines subtropischen Klimas ist eine vielfältige Flora und Fauna entstanden mit üppigen Riesenfarnen, farbenprächtigen Orchideen und über 1.000 verschiedenen Arten von Bäumen. Rund 90 Prozent Surinams bestehen aus tiefem, teils noch vollkommen unberührtem Regenwald. Ameisenbären, Jaguare, Papageien und Riesenschlangen haben hier ein Zuhause gefunden.
Surinams Küsten eignen sich zwar nicht als Badestrände, dafür legen an den unberührten Stränden des Galibi - Naturreservats riesige Meeresschildkröten ihre Eier ab. Mit seinen rund 540.000 Einwohner*innen ist Surinam ein wahrer ethnischer, religiöser und kultureller Schmelztiegel. Der Großteil der Bevölkerung lebt in Küstennähe, die meisten von ihnen in der Hauptstadt Paramaribo.
In dieser als UNESCO - Weltkulturerbe geschützten Stadt steht die Synagoge neben einer Moschee; christliche Kirchen und ein Hindutempel sind nur wenige Häuserblocks entfernt. Die Wurzeln für Surinams vielfältige Bevölkerung liegen in der bewegten Vergangenheit des Landes:
Im 17. Jahrhundert brachten erst die Briten, dann die Niederländer Surinam unter ihre Herrschaft. Auf den Plantagen der Kolonialherren schufteten die indigene Bevölkerung und bald auch aus Westafrika verschleppte Frauen und Männer. Ihre Nachkommen stellen heute mit den Maroons und Kreolen die größten Bevölkerungsgruppen. Nach dem Ende der Sklaverei 1863 warben die Niederländer Menschen aus Indien, China und Java als Vertragsarbeiter an. Neben europäischen Einwanderern zog es Menschen aus dem Nahen Osten und den südamerikanischen Nachbarländern nach Surinam. Diese Vielfalt Surinams findet sich auch im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2018: Frauen unterschiedlicher Ethnien erzählen aus ihrem Alltag. In Surinam, wohin Missionare einst den christlichen Glauben brachten, ist heute fast die Hälfte der Bevölkerung christlich. Neben der römisch-katholischen Kirche spielt vor allem die Herrnhuter Brüdergemeine eine bedeutende Rolle. An der Liturgie zum Weltgebetstag haben Vertreterinnen aus fünf christlichen Konfessionen mitgewirkt.
Doch das traditionell harmonische Zusammenleben in Surinam ist zunehmend gefährdet.
Die Wirtschaft des Landes ist extrem abhängig vom Export der Rohstoffe Gold und Öl und war es bis 2015 auch vom Bauxit. Schwanken die Preise auf dem Weltmarkt, so trifft dies den surinamischen Haushalt empfindlich. Das einst gut ausgebaute Sozialsystem ist mittlerweile kaum noch finanzierbar. Während der massive Rohstoffabbau die einzigartige Natur Surinams zerstört, fehlt es in Politik und Gesellschaft des erst 1975 unabhängig gewordenen Landes an nachhaltigen Ideen für Alternativen.
Dass das Gleichgewicht in Surinams Gesellschaft aus den Fugen gerät, wird besonders für Frauen und Mädchen zum Problem. In den Familien nimmt Gewalt gegen Frauen und Kinder zu. Vermehrt brechen schwangere Teenager die Schule ab. Frauen prostituieren sich aus finanzieller Not.
In Gebet und Handeln verbunden mit Surinams Frauen sind am 2. März 2018 hunderttausende Gottesdienstbesucher*innen in ganz Deutschland.
Mit Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag 2018 fördert das deutsche Weltgebetstagskomitee das Engagement seiner weltweiten Projektpartnerinnen.
Darunter ist auch die Frauenarbeit der Herrnhuter Brüdergemeine in Surinam. Sie bietet qualifizierte Weiterbildungen für Jugendleiterinnen an, die jungen Frauen in Schwierigkeiten zur Seite stehen.

Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.